Seit Ende 2024 kämpfen die Beschäftigten des ThyssenKrupp Steel Werks in Eichen gegen die angekündigte Schließung ihres Werks. Am Montag, dem 14. April 2025, fand die 100. Mahnwache vor dem Werkstor in Kreuztal-Eichen statt. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen, Vertreter der IG Metall, des DGB sowie des Kreises und der Stadt zeigten ihre Solidarität mit den Beschäftigten.
Um 11:55 Uhr begrüßte der Betriebsratsvorsitzende Helmut Renk die Anwesenden und rief zur Solidarität und Unterstützung auf. Er betonte die Bedeutung des konzernweiten Zusammenhalts. Trotz der Investitionen in die Niederlassung im Siegerland im letzten Sommer hält der Vorstand von ThyssenKrupp an seinen Plänen zur Schließung des Werks fest.
Die IG Metall und die Belegschaft kämpfen weiterhin für die Arbeitsplätze und die Zukunft. Die Ungewissheit über die kommenden Monate belastet viele Mitarbeiter; einige jüngere Beschäftigte haben bereits aus Angst vor der Zukunft gekündigt.
Siegen-Wittgensteins Landrat Andreas Müller betonte: „Wir können noch! Das ist das Zeichen, das wir heute senden wollen!“ Nach wie vor fehlen belastbare Zahlen und nachvollziehbare Argumente. Die Belegschaft erwartet eine Strategie für die Zukunft, keine weitere Ungewissheit.
„Dieser Konzern braucht extrem lange für Entscheidungen“, berichtete Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW. „Wir erwarten ein Zukunftskonzept – auch für Eichen.“ Solidarische Worte richteten ebenfalls Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß, Anja Weber, Vorsitzende des DGB in NRW, und Michael Jung, Landesvorsitzender der AG für Arbeit der SPD, an die Kolleg*innen.
Peter Richter, Kassierer der IG Metall Geschäftsstelle Siegen, untermauerte: „So schwer die Situation ist, man kann die große Solidarität spüren. Die Region Siegen-Wittgenstein steht fest zusammen, viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben unterstützen unermüdlich die Beschäftigten hier vor Ort. Das gibt uns Mut und Zuversicht, die nächsten Wochen und Monate anzugehen. Danke an alle Kolleginnen und Kollegen auch der anderen ThyssenKrupp-Standorte für die tolle Unterstützung.“
„Gemeinsam kämpfen, gemeinsam bleiben! Solidarität ist unsere Superkraft!“ Diese Botschaft schickte der Betriebsrat mit einer großen 100 als Ballon in den Himmel.